Im Zentrum des diesjährigen Rückkehrer*innenforums, das vom 2. bis 4. Oktober im Jugendhaus St. Norbert in Rot an der Rot stattfand, stand der Austausch mit Beteiligten und Freund*innen der Weltkirchlichen Friedensdienste (WFD) in den unterschiedlichen Partnerländern der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Dabei wurde insbesondere die Frage diskutiert, wie unter den Bedingungen der Covid19-Pandemie globale Solidarität und Partnerschaft gelebt werden kann.
Die Weltkirchlichen Friedensdienste werden durch die Covid19-Pandemie vor große Herausforderungen gestellt. Zum einen wurden im März und April dieses Jahres alle 34 aktiven Nord-Süd Freiwilligen innerhalb kurzer Zeit aus ihrem Dienst nach Deutschland geholt; zum anderen kam es in diesem Sommer zum ersten Mal seit über 40 Jahren aufgrund der unsicheren Lage in den Einsatzländern zu keiner Ausreise. „Angesichts dieser Lage haben wir uns gefragt, wie wir die Beziehungen und den Austausch mit den Menschen in den Partnerprojekten aufrecht erhalten können“, erklärt Katharina Reidick, Referentin für Weltkirchliche Friedensdienste im BDKJ. Bei den WDFs gehe es grundsätzlich darum, über Grenzen hinweg Solidarität zu leben und sich für eine globale Perspektive stark zu machen.
Einen Beitrag dazu leistete das diesjährige Rückkehrer*innenforum mit einer zweistündigen Online-Konferenz, an der Projektpartner*innen aus Peru, Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uganda teilnahmen sowie einer Online-Andacht, zu der Teilnehmer*innen aus Thailand, Argentinien und Brasilien zugeschaltet waren. Im Austausch zeigte sich, dass die Menschen der unterschiedlichen Länder ähnliche Fragen beschäftigen: Es gibt Debatten über die Angemessenheit von Maßnahmen, über den Umgang mit Corona-Leugner*innen und darüber, wie die Arbeit in Schulen wieder aufgenommen werden kann. Darüber hinaus wurde deutlich, dass in vielen Einsatzländern momentan eine bedrückende Situation herrscht: Trotz strenger Vorkehrungen lassen sich vielerorts die Infektionszahlen nicht eindämmen, Menschen stehen aufgrund von lang anhaltenden Lockdowns vor dem wirtschaftlichen Ruin. In einigen Ländern drohen Lebensmittelengpässe und Hunger.
Hanna Bauer, eine der Organisator*innen, war vom solidarischen Zusammenhalt, der sich in dem hohen Interesse aller Teilnehmenden äußerte, beeindruckt und wünscht sich, dass der Austausch weitergeführt wird. Eine weitere Austauschrunde ist für den 7. November 2020 geplant.
Das Team der Weltkirchlichen Friedensdienste arbeitet intensiv daran, die Partnerschaft mit den beteiligten Personen im Globalen Süden weiterzuführen. Für mögliche Ausreisen im Jahr 2021 werden ab Oktober wieder Bewerbungen angenommen.