„Offen für alle?!“

21.02.2024 | Auf dem Weg zu einer diskriminierungssensiblen Jugendarbeit

„Zu unseren Veranstaltungen dürfen alle kommen!“ Das ist der Anspruch der katholischen Jugendarbeit, der sich aus der christlichen Grundhaltung ergibt, niemanden auszugrenzen. Sieht man sich deren Teilnehmenden an Veranstaltungen an, fällt jedoch eines auf: Die Mehrheit ist weiß gelesen, entstammt dem Bildungsbürger*innentum und hat Deutsch als Muttersprache. Um den eigenen Blick zu schärfen, wie Diskriminierung erkannt und vor allem auch verhindert werden kann, haben die BDKJ-Diözesanverbände Rottenburg-Stuttgart und Speyer gemeinsam eine Arbeitshilfe erarbeitet.

„In unserer Arbeit mit jungen Menschen bringen wir zwar viele individuelle Perspektiven von unterschiedlichen jungen Menschen ein, bleiben dabei dennoch sehr unter uns und grenzen meist unbewusst junge Menschen aus“, räumt Monika Maurus, Bildungsreferentin für Jugendpastoral, ein. Von Diskriminierung betroffene Menschen fühlen sich so ausgeschlossen, als Störfaktor und nicht willkommen. Hier setzt die 40-seitige Broschüre „Diskriminierungssensible Jugendarbeit“ an: Neben allgemeinen Definitionen zur jeweiligen Diskriminierungsform stellt sie Impulsfragen zur persönlichen Reflexion und gibt vor allem viele konkrete Tipps und Handlungsmöglichkeiten zu den Diskriminierungsformen Rassismus, Sexismus, Adultismus, Ableismus und Klassismus. Ziel ist, dass alle Akteur*innen in der katholischen Jugendarbeit nach und nach sensibilisiert sind und darauf schauen, was sie in ihrer Haltung und somit auch in ihrer Arbeit ändern können.

Damit die Arbeitshilfe eine möglichst große Reichweite erreicht, planen die beiden BDKJ-Diözesanverbände eine Kampagne auf ihren jeweiligen Social-Media-Kanälen. „Über den Zeitraum von einem Monat wollen wir kurze Videos zu den fünf in der Arbeitshilfe benannten Diskriminierungsformen veröffentlichen. Darin erklären die Autor*innen der Broschüre den Begriff und schlagen konkrete Handlungsoptionen vor“, erläutert Benedikt Kellerer, Bildungsreferent für Demokratiebildung, das Social-Media-Konzept. Start ist am 21. März –  dem Internationalen Tag gegen Rassismus.

Die Arbeitshilfe mit weiterführenden Links und Materialtipps gibt es zum Download unter www.bdkj.info/antidiskriminierung
 

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