Raum für Zukunft - der Zukunftsprozess im BJA
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Kirche dient jungen Menschen. Das ist unser Fundament, unser diakonischer Grundauftrag. Er liegt all unserem Handeln zugrunde. Folglich sind junge Menschen Mittelpunkt und Maßstab unseres Handelns.
… indem sie ihnen hilft, sich zu verwirklichen…
Dafür setzen wir an den Themen, Interessen und Bedürfnissen junger Menschen an.
…in einer Weise, die an Jesus Christus maßnimmt.
Die Bibel erzählt von mutigen Pionier*innen – von Abraham bis zu den Jüngern Jesu – die sich auf den Weg in eine ungewisse Zukunft gemacht haben. Wie ihnen gilt auch uns die Zusage Gottes, dass er in allen Herausforderungen bei uns ist. Jesu Vision von einer besseren Welt motiviert und ermutigt uns, uns für diese einzusetzen, sie mitzugestalten und hoffnungsvoll in die Zukunft zu gehen.
Katholische Kinder- und Jugendarbeit orientiert sich - auch in Zukunft - an den fachlichen Prinzipien der Kinder- und Jugendarbeit: Freiwilligkeit, Partizipation, Ehrenamtlichkeit und Geschlechtergerechtigkeit/Gerechtigkeit für Vielfalt in allen Dimensionen. Auch das ist unser Grundauftrag.
Warum jetzt?
Digitalisierung, Klimawandel, Wandel im Engagement, Kirchenkrise, Austritte und Distanzierung von Kirche, Kirchenentwicklungsprozess, Ganztagsausbau, Rückgang der Bindung der Jugendverbände. Viele grundsätzliche Veränderungen berühren die Kinder- und Jugendarbeit. Die Rahmenbedingungen, unter denen Kinder- und Jugendarbeit stattfindet, verändern sich. Wir wollen den Wandel und die Transformation gestalten! Wir wollen proaktiv gestalten und ausprobieren, welche Formate, Orte und Ansätze von Jugendarbeit Zukunftspotential haben und welche Strukturen dafür in Zukunft am dienlichsten sind, bevor wir durch Strukturveränderungen, Mittelkürzungen oder diözesane Vorgaben zum Handeln gedrängt werden. Dafür ist ein Zukunftsprozess nötig. Dazu braucht es Veränderung!
Vision
Katholische Kinder- und Jugendarbeit…
- macht junge Menschen stark
- schafft Räume, in denen junge Menschen sich ausprobieren können
- ermöglicht jungen Menschen, Beziehungen zu anderen und zu Gott zu entwickeln
- orientiert sich dabei an der Vielfalt der Lebenswelten und -lagen und
- ist dazu an ausgewählten Orten im Sozialraum junger Menschen präsent.
Um sich dieser Vision anzunähern, muss sich katholische Jugendarbeit stetig weiterentwickeln. Mit dem aktuellen Zukunftsprozess des BJA sollen konkrete Ziele auf dem Weg zur Vision erreicht werden.
Ziele des Zukunftsprozess
Der Zukunftsprozess…
- sorgt dafür, dass sich die katholische Jugendarbeit auch in Zukunft an den Bedarfen junger Menschen orientiert.
- entdeckt neue Orte und Handlungsfelder, probiert aus, wagt Neues und erkundet, wohin sich katholische Jugendarbeit in der Diözese in Zukunft entwickeln muss, um auch in Zukunft bestmöglich für junge Menschen da zu sein.
- richtet katholische Jugendarbeit zugleich auf die sich verändernden Rahmenbedingungen innerhalb und außerhalb der Kirche aus und bindet dabei alle Mitarbeiter*innen mit ein, die in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit der Diözese tätig sind.
- entwickelt die Strukturen und Prozesses des Bischöflichen Jugendamts weiter, um Ressourcen für die Arbeit und Begegnung mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in ihrer Lebenswelt zu gewinnen.
- verschiebt dabei notwendigerweise den Schwerpunkt von flächendeckender Arbeit und dem Erhalt von Strukturen zur Arbeit mit jungen Menschen an ausgewählten Orten in definierten Sozialräumen.
- generiert Empfehlungen für die Weiterentwicklung und die Zukunft der katholischen Jugendarbeit.
Erläuterung zur Zielvorstellung des Zukunftsprozesses
Wir wollen Räume eröffnen, in denen sich Kinder und Jugendliche entfalten und ihre Fähigkeiten entdecken können, in denen sie ihren Glauben entdecken und vertiefen können und erfahren, dass sie die Welt ein Stück besser machen können.
Wir wollen..
- ausgehend von unserem Grundauftrag grundsätzlich für alle junge Menschen da sein und andere Zielgruppen von jungen Menschen in den Blick nehmen, die wir derzeit noch nicht in unserem Fokus haben.
- Angesichts der erodierenden Strukturen auf örtlicher Ebene durch weniger Personal und schwächer werdende Strukturen bestehenden Engagements wollen wir die unmittelbare Arbeit mit jungen Menschen stärken. Zudem sind wir überzeugt, dass wir andere Zielgruppen auch nur mit anderen Formaten und Angeboten erreichen können. Die unmittelbare Arbeit findet vor allem dezentral und örtlich im Sozial- und Lebensraum junger Menschen vor Ort statt. Diese Arbeit wollen wir stärken.
- Den Bedarf junger Menschen gilt es immer wieder neu zu erkunden und zu erkennen. Gerade deswegen ist der direkte Kontakt mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in ihrer Lebenswelt wichtig, um die katholische Jugendarbeit weiterzuentwickeln.
- Gleichzeitig müssen wir uns ehrlich machen: Kirchliche Kinder- und Jugendarbeit kann schon jetzt und wird auch künftig keine flächendeckende Vollversorgung, keine flächendeckende Struktur bedienen. Wir müssen vielmehr mit unseren Ressourcen stärker vor Ort im Sozialraum junger Menschen an einzelnen Stellen flächenentdeckend wirken und den Fokus auf das legen, was wir leisten können.
- Das kann durch Gruppenstunden und Verbandsarbeit, einzelne stadtteilbezogene offene Angebote, durch verlässliche Kooperationen mit Schule oder durch die Gestaltung von Ferien- und Freizeitangeboten jeweils vor Ort geschehen. Klar ist, dass nicht jede*r alles leisten kann und muss, sondern unterschiedliche Angebote an unterschiedlichen Orten angepasst auf den örtlichen Bedarf bestehen. Auf diesen aufbauend erfolgen indirekte, mittelbare Service-Angebote.
- Ausgehend von unserem großem Fokus auf der Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen wollen wir unsere Expertise als Fachamt auf die Entwicklungsstufe von Kindern ab dem Vorschulalter, indem sie selbstständig Gruppe erleben können, bis zum Erwachsenenalter mit dem Berufseinstieg legen.
- Nur wenn Strukturen und Prozesse erkennbar dazu beitragen, die Vision von katholischer Kinder- und Jugendarbeit zu realisieren, sind sie sinnvoll und werden beibehalten und weiterentwickelt.